Stammbaum

Warum Sie sich für ein Kätzchen mit Stammbaum entscheiden sollten!

 

Seit einiger Zeit werden immer mehr und mehr angebliche „Rassekatzenbabys“ ohne Stammbaum auf den Verkaufsplattformen im Internet angeboten. In den Texten wird gesprochen von "reinrassig", „Eltern mit Stammbaum" und "liebevoller Hobbyzucht".
Die Babys, die ohne die Züchterkontrolle eines Vereins wahllos vermehrt werden, sind natürlich niedlich, wie alle Katzenbabys und meistens etwas billiger zu haben als die Kitten vom seriösen Züchter, der seine Zucht über einen eingetragenen, national und international tätigen Zuchtverein führt.
Viele dieser Tiervermehrer (trifft natürlich ebenso zu bei Hundewelpen, etc.) argumentieren mit den abenteuerlichsten Argumenten, warum die Aufzucht und Katzenhaltung, wie Sie sie betreiben sogar BESSER sein soll, als beim Vereinszüchter. Natürlich können Sie als Interessent erst mal gar keine Hintergründe kennen, darum versuchen wir mal ein paar Worte zur Aufklärung zu finden.

 

1. Die allermeisten Züchter, auch wir seriösen Katzenzüchter mit Vereinsbindung, sind Hobbyzüchter und keine Profizüchter, die mit ihrer Zucht Geld verdienen können. Ein Vermehrer, der seine Babys zu früh und ungeimpft abgibt, weil er keine Vereinssatzung berücksichtigen muss, hat am Ende einen schönen Gewinn an seinen Babys...mehr als wir Vereinszüchter es haben.
Unsere Kitten werden mindestens! bis zur zwölften Woche sorgfältig sozialisiert (und gefüttert und glauben Sie mir, ab der achten Woche tritt die Phase – Die kleinen Kätzchen Nimmersatt – ein, doch genau so soll und muss das sein!) und werden dann 2 mal geimpft, etc. (siehe „Info-Kitten“) in ihr neues Zuhause abgegeben, denn unser Ziel ist es, die Tiere unserer Katzenzucht vor unbekannten Krankheitserreger zu schützen und die vorhandenen bekannten an ihrer Verbreitung zu hindern oder sie zu vernichten. Unverzichtbare Spezialbereiche, Zuchthygieneregeln, qualitativ hochwertige Nahrung, Gen-Tests und Vorsorge kosten viel Geld, das ein Vermehrer für seine Tiere nicht aufbringt.


2. Auch dieses wird immer wieder gerne behauptet und auch vollzogen:
Die Elterntiere der Würfe „ohne Papiere“ haben meistens selbst keinen Stammbaum und sind selbst schon Rassemixe. Und wenn sie wirklich einen Stammbaum haben sollten, geschieht diese „Just for Fun and Quick Money-Zucht" mit Elterntieren ohne Zustimmung und jeglichem Wissen der jeweiligen seriösen Rassekatzen-Züchter, die diese Katzen einmal als vermeintliche Liebhabertiere abgegeben haben. Das ist Betrug, den niemand unterstützen sollte, oder? Meistens sind die "Stammbäume" aber gefälscht oder gar nicht vorhanden.
Um solche „Herrschaften“ zu entlarven, sollte man versuchen und auf jeden Fall den Wunsch äußern, den/die Stammbäume der Elterntiere einsehen zu dürfen. Info!: Bei reinrassigen Liebhabertieren aus seriösen Zuchten wird der Original-Stammbaum, mit z.B.: Nicht zur Zucht zugelassen! bzw. Ähnliches in diesem Sinne, direkt schon bei der Erstellung des Stammbaums vom Zuchtverein des Züchters mit diesem Vermerk gekennzeichnet, erstellt und ausgehändigt.
„Versuchen Sie wenigstens auf wichtige Tatsachen und Merkmale, auch Ungereimtheiten bzw. Unsicherheiten und häusliche Zustände zu achten und zu vergleichen.“


3. Damit kommen wir zur "Reinrassigkeit".
Wenn Sie auf der Suche nach einem Katzenbaby einer bestimmten Rasse sind, in die Sie sich verliebt haben, achten Sie bitte darauf unbeirrt hinter sämtliche Fassaden mit offenen Augen zu schauen. Wie schon in Punkt 2 erläutert: „Glauben Sie nicht jeder Behauptung!“
Teilweise ist es wirklich sehr schwierig und die meisten Interessenten sind wahrscheinlich zu unerfahren um einen Rassemix, rein optisch, wirklich auf Anhieb zu erkennen. Wie viele Käufer (von denen allein wir, seriösen Züchter schon wissen) denken sie haben eine bestimmte Rassekatze zuhause, weil ein gewitzter Verkäufer dies behauptet hat?? In Wirklichkeit haben sie einen Rassemix und sind in diesem Punkt arglistig betrogen worden.
Eine Katze wird alt...Sie leben wenn alles gut geht zwischen 15 bis 20 Jahre mit ihr zusammen. Das ist ein langer Teil Ihres Lebens. Wenn Sie sich in eine bestimmte Rasse verliebt haben seien Sie jetzt konsequent und gehen Sie zu einem seriösen Züchter, der Ihnen einen Stammbaum vorlegen kann, der die Reinrassigkeit Ihres neuen Mitbewohners beweist. Nicht nur das Äussere, sondern auch den rassetypischen Charakter bekommen Sie nur bei einem nachweislich reinrassigen Katzenbaby. Ebenfalls stehen Ihnen Züchter jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Ist das nicht ein erleichterndes Gefühl? Nennen wir es Liebe für jedes Einzelne unserer Kätzchen! Und nennenswerte Spuren der Freundlichkeit für die Menschen, die wir Züchter kennenlernen dürfen und denen wir unsere „Schätze“ anvertrauen!

 

4. Sie bekommen aus einer seriösen Katzenzucht ein Kätzchen, das engmaschig tierärztlich betreut wurde. Es wird standardmäßig zweimal geimpft, entwurmt und auf Wunsch mit Gesundheitszeugnis an Sie übergeben. Parasiten, Flöhe, Bakterien und Viren sieht man nicht! Die Behauptung "das Kitten ist gesund" darf Ihnen nicht reichen! Sehr oft entstehen den neuen Besitzern eines solchen Babys gleich in den ersten Wochen hohe Kosten für den Tierarzt. Ein seriöser Züchter fühlt sich verantwortlich für seine Babys und selbst wenn mal Kosten entstehen sollten (auch wir können natürlich nicht ALLES wissen), steht ein seriöser Züchter dafür ein. Unter uns gibt es eine "Züchter Ehre" und man lässt die neuen Besitzer nicht im Stich...auch wenn später mal Fragen oder Sorgen da sind, wir helfen gerne!

 

5. Viele Vermehrer behaupten, dass Katzenzüchter nur deshalb im Zuchtverein sind, weil sie ihre armen Tiere von Ausstellung zu Ausstellung schleppen wollen um mit ihren Pokalen anzugeben. Das ist lachhaft und stimmt nicht. Wir haben die Möglichkeit unsere Tiere auf Shows zu zeigen, wenn wir das möchten. Die meisten Vereine haben heute keine Ausstellungspflicht mehr in ihren Satzungen. Ausstellen ist ein "Hobby im Hobby" und lange nicht alle seriösen Züchter tun es. Aber auch wenn...es handelt sich um entspannte, reinrassige Rassekatzen! Die meisten Katzen sind absolut gelassen, auch das zeichnet eine gute Showkatze (aus Zuchten, wo Mensch und Tier wahre Gefährten sind) aus. Wenn eine Katze aber zeigt, dass sie die Show nicht mag und aufgeregt ist, wird sie in Zukunft mit absoluter Sicherheit zuhause bleiben dürfen. Um einen Rassestandard zu erhalten sind die Shows wichtig. Wenn Sie aber eine Zucht bevorzugen würden, die Veranstaltungen von Katzenschauen nicht wahrnimmt und in dieser nicht ausgestellt wird, haben Sie auch dahingehend unter uns seriösen Züchtern die Wahl.


6. Um eine gesunde und typvolle Rassekatze zu züchten braucht es mehr, als nur eine Kätzin und einen Kater. Es gehört sehr viel Wissen dazu, bezüglich der Zuchtlinien, der Genetik und der Haltung und Pflege dieser wunderschönen Tiere. Fragen Sie mal einen Vermehrer nach Polygenen oder Epigenetik...oder auch nur nach Erbkrankheiten. Wie bei jedem anderen Hobby perfektionieren wir unser Hobby, mit einer Vereinsbindung. Wir lernen voneinander in allen Fragen der Zucht, Vererbung, Ernährung, Wertbeurteilung und versuchen mit jeder sorgfältig durchdachten und geplanten Verpaarung unsere Rasse zu verbessern. Profitieren Sie davon! Denn...
...viele langjährigen Zuchten von wunderschönen Rassekatzen mussten in den letzten Jahren ihre Zucht aufgeben, weil es immer schwerer wird, gute Plätze für den Nachwuchs zu finden. Wie bei so vielen Dingen heutzutage, entscheiden viele Interessenten bei ihrem Wunsch nach einem Haustier nach dem Kaufpreis, der übrigens bei den Babys ohne Stammbaum oft gar nicht so viel günstiger liegt als bei uns Züchter. Die Behauptung vieler Vermehrer, der Unterschied zwischen ihren Katzenbabys und denen aus einer seriösen Zucht läge nur in einem Blatt Papier (dem Stammbaum, der übrigens beim Verein nur um die 15 Euro kostet) und diese 50 € oder 100 € könne man sich ja auch sparen.. dann noch die süßen Katzenbabys...das reicht oft um einen unwissenden und unerfahrenen Interessenten zu überzeugen.
Unterstützen Sie keine Vermehrer. Auch wenn die Babys süß sind und (natürlich!!!) liebenswert und ein Zuhause brauchen..es gibt schon genug Mixe da draußen, da tun Sie ein besseres Werk, wenn Sie sich eine Katze aus dem Tierheim holen. Wenn nämlich ein Mixwurf schnell und leicht vermittelt werden konnte und die Kasse stimmt, wird der nächste Wurf oft gleich hinterher geschoben..egal ob die Mutterkatze schon wieder in der Kondition ist oder nicht. In seriösen Zuchten wird eine Kätzin in der Regel nur einmal im Jahr Babys haben. Dies ist von den Vereinen vorgeschrieben.
Letztendlich will noch gesagt sein, eine Zucht ist ein sehr schönes aber auch zeitintensives Hobby, was unheimlich spannend sein kann, jedoch nur mit Verstand und Sorgfalt betrieben werden sollte. Auf jeden Fall steht die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Samtpfoten an oberster Stelle, denn ihr Leben liegt in unserer Hand und man sollte damit respektvoll und behutsam umgehen. Wir züchten ein Haustier was charakterlich sowie auch äußerlich, dem für uns Menschen jeweiligen Geschmack und zusagenden Bedürfnissen angepasst wird. Dabei vergessen wir nie, dass unseren Katzen keine seelischen wie körperlichen Schäden entstehen.

 

Helfen Sie den seriösen Vereinszüchtern die Vielfalt und Schönheit der spezifischen Rassen in der Katzenwelt zu erhalten und erfüllen Sie sich gleichzeitig Ihren Traum von Ihrem Rassekätzchen!
Ich hoffe nun, dass ich ihnen mit diesem Text einige überlegenswerte Aspekte näher bringen konnte.
Ihre Heilige Birma Züchterin – Diana Arwanitis